Gemeinsam unterwegs mit det Touristenklub Tábor

Im Jahre 1995 hatten wir im Rahmen der Städtepartnerschaft Konstanz - Tábor erstmals Mitglieder des Touristenklubs Tábor eingeladen, mit denen wir eine Bergtour im Alpstein unternahmen. Dieser Begegnung folgten jährliche Treffen in den Alpen und im Böhmerwald, in Konstanz und in Tábor.

Am 6. Juli 2003 trafen wir zehn Konstanzer uns mit 12 Freunden des Touristenklubs Tábor am Parkplatz in Latschau. Wir stiegen gemeinsam zur Gauenhütte auf, wo wir von Paul und Brigitte Seeberger mit Kaffee und Kuchen begrüßt wurden. An den folgenden Tagen, bei traumhaftem Wetter, waren wir ständig unterwegs. Für die konditionsstarken Teilnehmer wurden anspruchsvolle Touren, für die übrigen Bergfreunde Paralleltouren angeboten.

Am Montag zogen wir über Alpila-Alpe hinauf zum Schwarzhornsattel, weiter zur Tilisuna-Hütte und zur 2628 m hohen Weißplatte. Eine zweite Gruppe erreichte Sulzfluh, eine dritte war über den Bilgengrat zur Tilisuna-Hütte aufgebrochen.

Am Dienstag hatte eine Gruppe die Drusentürme als Ziel gewählt. Die übrigen Teilnehmer entschieden sich für die Fahrt zum Lünersee, um von dort über Verajöchli und Öfenpaß zur Gauenhütte zu wandern, wobei von einigen Teilnehmern noch die Kirchlispitz mit 2552 m bestiegen werden konnte. Die Fahrer, welche die Autos nach Latschau zurückbringen mussten, bestiegen den 2517 m hohen Saulakopf.

Nach Bartholomäberg führte die Fahrt am Mittwoch. Der Itonskopf, eine Felsbastion zwischen Kloster- und Silbertal - 2089 m hoch - wurde als Tourenziel gewählt. Die jüngeren tschechischen Freunde nahmen noch das links der Aufstigsroute liegende Wannenköpfle mit.

Gargellen war der Ausgangspunkt für die Bergtour des folgenden Tages. Wir wanderten durch das Vergaldner Tal zur gleichnamigen Alm, um dann durch die Südwestflanke und über den Südwestgrat zur 2685 m hohen Heimspitze aufzusteigen. Der Gipfel gewährte eine prächtige Rundschau. Nur die berge um den Piz Buin hatten sich in den Wolken versteckt.

Am Freitag fuhren wir endlich in die Silvretta. Nach dem Frühstück und Abstieg zu den Autos erreichten wir Eisgeher gegen 6 Uhr den Silvretta-Stausee. Zwei Stunden später legten wir vor der Weisbadener Hütte eine Rast ein. Nach Anseilen und Anlegen der Steigeisen stapften wir durch den Ochsentaler Gletscher, der im unteren Bereich ausgeapert war und weiter oben viele Spalten aufwies, zum österreichischen Sonnencreme-Berg Piz Buin, wo wir aus 3312 m Höhe eine grandiose Aussicht genießen konnten. Tief unten erspähten wie die Wiesbadener Hütte, weit draußen den Silvretta-Stausee. Drei tschechische Freunde, die den Buin bereits kannten, hatten sich für die Besteigung des 3244 m hohen Silvrettahorns entschieden. Nach 16 Stunden erreichen wir wieder die Gauenhütte.

Eine zweite Gruppe war später abgefahren und zur Wiesbadener Hütte gewandert, wo sie und beobachten konnte. Über den Radsattel führte ihr Weg zum Silvretta-Stausee. Mit der Schwarzhorn-Überschreitung, der Besteigung der Geisspitze sowie einer Wanderung zur Latchätz-Alpe und zur Lindauer Hütte fand die erfolgreiche Tourenwoche ihren Abschluss. Gemütliche Hüttenabende mit Gesang und Spielen, Gesprächen und Plänen bewirkten eine angenehme Atmosphäre und trugen zur Festigung der Freundschaft und Völkerverständigung bei. Mein besonderer Dank gilt Brigitte und Paul Seeberge, die durch ihren Einsatz wesentlich zum Gelingen der Tourenwoche beigetragen haben. Wieder einmal haben sie nicht nur den Proviant für die ganze Mannschaft besorgt und zur Hütte gebracht, sondern auch vorzüglich gekocht und erreicht, dass alle satt geworden sind.

Am Sonntagmorgen verabschiedeten sich die Freunde aus Tábor um die lange Heimfahrt anzutreten. Im Juni 2004 ist das zehnte Treffen mit Touren im Riesengebirge geplant, die von Richard Èerný aus Tábor geführt werden

Raimund Steinhoff

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